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Taiji im virtuellen Raum

Baidu, ein chinesisches Unternehmen, setzt voll auf Künstliche Intelligenz und auf automatisiertes Fahren. Die Busse, die im Park unterwegs sind, gehören zum sogenannten Apollo-Programm, bei dem Baidu unter anderem mit Daimler kooperiert. Entlang der Busstrecke steht ein riesiger Bildschirm. Wer hier aussteigt kann Taiji trainieren, in einem virtuellen Raum mit dem berühmten Taiji-Professor Wu Dong von der Pekinger Sport-Universität. Du kannst hier in der Mitte stehen und mit dem Meister zusammen Taiji üben, als ob er direkt vor dir stehen würde. Eine Anwendung aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz von Baidu. Der Meister erkennt deine Körperbewegungen und analysiert, wie nah du an der optimalen Bewegung dran bist. Am Ende kommt das Ergebnis. Deutschlandfunk "Hintergrund" 11.2.19

„Alignment“ und Selbstwahrnehmung

Eines der zentralen Übungsprinzipien im Taijiquan ist das „Alignment“. Damit ist insbesondere gemeint, dass der Übende aufrecht, mit möglichst gerader Wirbelsäule ausgerichtet sein soll. Das ist nicht nur die Voraussetzung für eine gute Statik und einen optimalen Bewegungsablauf, sondern es soll durch die damit verbundene vertikale Anordnung der Hauptenergiezentren, der „Dantians“, auch den Energiefluss, das ungehinderte Strömen des Qi fördern. Und es ist allgemein Ausdruck einer klaren geistigen Präsenz. In der Praxis ist nun allerdings zu beobachten, dass gerade dieses wichtige Prinzip von auffällig vielen Übenden – für einen Außenstehenden ziemlich offensichtlich – nicht umgesetzt wird, und zwar nicht nur von Anfängern, sondern sehr oft auch von fortgeschrittenen Schülern. Der Grund dafür ist aber meistens nicht, dass sie in diesem Punkt einfach nur nachlässig, nicht achtsam genug wären. Vielmehr liegt die Ursache dafür viel tiefer, nämlich in einer trügerischen Selbstwahrnehmung der Betroffenen. Sie meinen, aufrecht zu sein, weil die Haltung, die sie als aufrecht empfinden, ihrer Gewohnheit entspricht. Und selbst wenn ihnen bewusst ist, dass ihre Ausrichtung nicht ideal ist, hilft ihnen die Anweisung, auf diesen Punkt besonders zu achten, oft nicht viel weiter, weil sie schlicht nicht wissen, wie es sich anfühlt, wirklich aufrecht zu sein. Das gilt unabhängig davon, ob die Anweisung abstrakt oder bildhaft (wie z. B. mit dem Vorschlag, sich vorzustellen, man werde am Scheitel mit einem goldenen Faden zur Decke gezogen) gegeben wird. Wer sich etwa gewohnheitsmäßig nach vorne neigt, wird in der objektiv aufrechten Position wahrscheinlich eher das Gefühl haben, nach hinten zu lehnen und umgekehrt. Das ist nur einer von vielen Gründen dafür, warum man das Taijiquan nur unter der Anleitung eines qualifizierten Lehrers erlernen sollte, der seine Schüler beharrlich korrigiert und gelegentlich – natürlich nur nach dem zuvor erfragten Einverständnis des Betroffenen – auch einmal „Hand anlegt“, um einen körperlichen Impuls für eine bessere Ausrichtung zu geben. Freilich wird es immer wieder auch Fälle geben, in denen selbst das nicht zu einer signifikanten Verbesserung führt, weil sich durch einen langjährigen Fehlgebrauch des Körpers eine ungünstige Haltung regelrecht „eingefleischt“ hat. Dann kann es erforderlich sein, sich gezielt auch fachfremd helfen und unterstützen zu lassen, z. B. von einem Physiotherapeuten oder einer Feldenkrais- oder Alexander-Lehrerin. Das wird sich nicht nur sehr positiv auf das „Alignment“ und damit die Qualität des Taijiquan sondern auch auf die Gesundheit des Schülers allgemein auswirken.

Jürgen Früh, August 2018

Musik und Taiji

Viele Musiker kommen während ihrer Ausbildung oder danach im Berufs-Alltag an ihre Grenzen. Verkrampfung, Lampenfieber, Erschöpfung sind erste Anzeichen. Dramatischer wird es, wenn handfeste Musiker-Krankheiten (z.B. Sehnenscheiden-Entzündung) entstehen. Laut dem Handelsblatt vom 14.3.2018 vermuten Experten, „dass rund 70 Prozent der Musiker im Laufe ihres Lebens gesundheitliche Probleme bekommen“. Jedes Instrument hat seine besonderen Krankheitsbilder hervorgebracht. Dabei soll es für den Zuhörer und Zuschauer so aussehen, als würde die Musik mit großer Leichtigkeit und Natürlichkeit hervorgebracht werden. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich oft, dass der Körper der begrenzende Faktor ist. Taiji ist ein wunderbares Werkzeug, damit die Lebensenergie Qi wieder ohne Blockaden frei im Körper fließen kann. Dabei verändern sich Haltungs- und Bewegungsmuster positiv. In Wellen steigt die Bewegung im Taiji von den Füßen über die Körpermitte zu den Schultern und Händen. Es wechseln mit dem Atem Kompression und Ausdehnung, so dass der Zellstoffwechsel angeregt wird und dem Körper durch freie Atmung mehr Energie zur Verfügung steht. Der Geist im Sinne eines mentalen Impulses, einer Intention wird dem Bewegungsablauf vorausgeschickt und der Körper folgt. Diese klare Intention zusammen mit der sie begleitenden Aufmerksamkeit führt zu einem immer tieferen Körperbewusstsein. Das ist wie in der Musik: Auch hier entsteht musikalische Kraft durch das Vorausdenken innerhalb einer Phrase bei gleichzeitiger Wachsamkeit in der Gegenwart. Eine weitere Ebene ergibt sich im Push-Hands, bei dem man die Kraft des Partners aufnimmt, zum Boden leitet und dann in einer Bogenlinie zu ihm zurücksendet. Es geht dabei um das subtile Spüren der Kraft des Gegenübers. Hierbei zeigt sich, ob man wirklich geerdet ist, ob man ohne Gegendruck aufzubauen, die Kraft des Partners feinfühlig aufnehmen kann. Dieses immer feinere Körperbewusstsein ist auch der Schlüssel für Musiker, um weiterzukommen. Wie im Taiji kann auch in der Musik nichts erzwungen werden. Zähne zusammenbeißen und verbissen bis zum Umfallen zu üben wird einem nicht die Körperspannung und gleichzeitig Lockerheit bringen, die brillante Läufe auf dem Instrument hervorbringen und die Eleganz und Ausdruckskraft entstehen lassen. Durch die beim Taiji angestrebte Verfeinerung von Körper und Geist entwickelt man innere Kraft. Innere Kraft zu haben, macht Sinn weil man dadurch mit viel tieferen Schichten von sich in Kontakt kommt. Wenn man sie nicht hat, muss man sich im täglichen Leben immer wieder auf äußere Kraft verlassen und damit auf Kontraktion und Anspannung. Taiji führt zu mehr Gelassenheit auf vielen Gebieten des Lebens. Als Musiker habe ich vor Konzerten zum Beispiel weniger mit Lampenfieber zu kämpfen.

Jörn Bartels, Kirchenmusiker, April 2018

Tai Ji mit Kindern und Jugendlichen

Tai Ji wird heute oft in Zusammenhang mit Gesundheitsvorsorge, Entspannung und Wellness genannt. Dass diese alte Bewegungskunst auch einen wichtigen meditativen und spirituellen Aspekt hat, wird oft ignoriert. So scheint es, dass Tai Ji wohl eher für ältere Menschen oder solche, die sich auf möglichst einfache Art entspannen wollen, geeignet ist.

Dass Tai Ji auch für Kinder und Jugendliche interessant sein kann klingt im ersten Moment etwas verwunderlich. Kinder werden wahrgenommen als unruhig und unangepasst, als „Zappelphilipp“, bzw. „Störenfried“. Wie soll da eine Bewegungskunst bei der man sich scheinbar wie in Zeitlupe bewegt und gegen einen imaginären Gegner kämpft gut für Kinder sein?

Kinder sehen sich vielen Erwartungen und Ansprüchen ausgesetzt. Sie sollen in der Schule funktionieren und zu Hause nicht stören. Kompensiert wird dies oft mit steigendem Medienkonsum, der die Bewegungslosigkeit der Kinder verstärkt und die sozialen Kontakte im „Real Life“ untergräbt. Kinder sind von Natur aus neugierig und machen Bewegungen, die sie von anderen gezeigt bekommen, gerne nach. Sie tanzen, hüpfen „toben rum“ und bewegen sich mit Begeisterung. Dies wird in ihrem Alltag oft nicht ausreichend berücksichtigt.

Trotz seiner langsamen Bewegungen kann Tai Ji Kindern und Jugendlichen einen alternativen Zugang zu ihrem Körper eröffnen, ganz ohne Leistungsdruck und ohne den Zwang ein bestimmtes Ziel oder Ergebnis in einer bestimmten Zeiteinheit zu erreichen. Wodurch zeichnet sich Tai Ji nun unter anderem aus?

Es ist geeignet, um

  • den Körper zu entspannen,

  • den eigenen Körper und sich selbst genauer wahrzunehmen,

  • sich sanft und entspannt zu bewegen,

  • zur Ruhe zu kommen,

  • die Konzentration zu verbessern,

  • mit sich selber und anderen gelassener umzugehen.

Dies kann Kindern einen neuen, anderen Zugang zu ihrem Körper und zu sich selbst eröffnen, unabhängig davon, womit sie sich sonst noch beschäftigen. Tai Ji lässt sich auch so vermitteln, dass Kinder und Jugendliche bereits mit einfachen Übungen erfahren können, wie sich Entspannen und Loslassen anfühlen. Sie spüren, wie Anspannungen im Körper nachlassen, wie sich die Gedanken beruhigen, wie der Stress, dem sie ausgesetzt sind, nachlässt.

Sie können durch Tai Ji erleben, wie die sanften und fliessenden Bewegungen zu einer ganz neuen Körper- und Bewegungswahrnehmung führen. Sie lernen sich besser kennen und sind dadurch auch entspannter im Umgang mit anderen. Konfliktreiche Situationen lassen sich besser meistern und beim nächsten Streit in der Schule fliegen nicht gleich die Fäuste.

Ein gutes Buch, welches auch mir bei meiner Arbeit mit Kindern immer wieder Inspirationen gibt, trägt den Titel: „Kinder in Balance“ (TGJ – Verlag, 2016). In diesem Buch finden sich viele Übungen, die den Zugang zum Tai Ji auf spielerische Weise ermöglichen, ohne seinen tiefsinnigen Charakter zu ignorieren. Die Übungen sind anschaulich erklärt und nach Alter und verschiedenen Themen sortiert. Zum Beispiel: „Sensomotorik und Achtsamkeitsspiele“, oder „Kämpferisch und nachgiebig“ oder Führen und Folgen, der gemeinsame Bewegungsfluss.

„Wer Tai Ji regelmäßig übt,
erhält die Geschmeidigkeit eines kleinen Kindes,
die Zähigkeit eines Holzfällers
und die Weisheit eines Alten.“

Stephan Maier, März 2018

Taiji und Aufmerksamkeit

Den Aspekt, den ich in diesem Blog hervorheben möchte, ist das Einüben von Aufmerksamkeit. Heute wird im Rahmen von Stressminderung, work-life-balance und burn-out viel über MBSR, Bewusstheit und „im Hier und Jetzt sein“ gesprochen. Achtsamkeit (engl. mindfulness) kann als eine Form der Aufmerksamkeit verstanden werden, die mit einem besonderen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand einhergeht. Der Begriff ist vielfach im Rahmen der buddhistischen Lehre und Meditationspraxis zu finden. Die „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“ (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) ist ein von dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn entwickeltes Programm zur Stressbewältigung durch gezielte Lenkung von Aufmerksamkeit und durch Entwicklung, Einübung und Stabilisierung erweiterter Achtsamkeit (nach wikipedia, Stand 07.01.2018).

Beim Üben von Taiji wird genau das praktiziert. Taiji-Bewegungen werden vom Geist geführt. Der Geist hat drei Funktionen: Intention, Aufmerksamkeit und Intelligenz. Vor jeder Bewegung entsteht die Intention zur Bewegung, die Bewegung selbst wird mit Aufmerksamkeit begleitet und das intelligente Wechselspiel zwischen Intention und Aufmerksamkeit verfeinert die ausgeführte Bewegung.

Zum Beginn des Trainings bündle ich meine Gedanken und meine Aufmerksamkeit auf das Hier-und-Jetzt und meinen Körper. Dann beginne ich die Form zu durchlaufen und begleite dabei jede noch so kleine Bewegung mit meinem Geist. Als erfahrener Taiji-Übender bin ich jeder Bewegung sogar voraus und durchlaufe sie zuerst im Geist, bevor der Körper „nachgezogen“ wird. Dies lässt mich mit meiner Aufmerksamkeit komplett im Jetzt sein, ich bin mir meiner selbst, meiner Bewegungen und meiner Gedanken gänzlich bewusst.

Noch interessanter wird es bei den Partnerübungen: Hier übe ich mit einem/r PartnerIn meist feste Bewegungsabfolgen (patterns). Dabei versuche ich einerseits wahrzunehmen, in welchem Körperteil mein Gegenüber im Moment die Aufmerksamkeit und das Gewicht hat, andererseits bin ich komplett bei mir und versuche, meinem Gegenüber gedanklich voraus zu sein. Das bedeutet, dass ich beim Üben meine Aufmerksamkeit gezielt lenke und dabei schule.

Als Taiji-Lehrerin höre ich von Schüler*innen immer wieder, wie sehr sie durch das Üben zur Ruhe kommen und den eigenen Körper bewusster wahr nehmen. Zur Ruhe kommen wir u.a. dann, wenn wir uns ausschließlich auf den gegenwärtigen Augenblick konzentrieren. Die Chinesen sagen, dass die Gedanken wie eine Horde wilder Affen sind, die hierhin und dorthin springen. Gebe ich diesen Gedanken eine Aufgabe, ist es leichter, sie zu bändigen.

Ein/e Taiji-LehrerIn lässt die „Philosophie“ und die Prinzipien des Taiji in den Unterricht einfließen. Dies fördert, dass ich als SchülerIn meine Gedanken und meine Einstellungen hinsichtlich des Umgangs mit mir selbst und anderen Menschen überprüfe. Meine Erfahrungen beim Taiji-Üben und das Wissen, das ich über die „Philosphie“ des Taiji erlange, unterstützen eine sorgsamere und achtsamere Einstellung mir selbst und anderen Menschen gegenüber.

Andrea Müller, Januar 2018

Taiji und Sturzprophylaxe

„Nur nicht umfallen“ oder „Kampf für guten Stand“ titeln die Tageszeitung Badische Zeitung (2/2016) und die Apothekenumschau (11/2017) ihre Kurzmeldungen darüber, dass Taiji bei älteren Menschen die Standfestigkeit erhöht bzw. zur Sturzprophylaxe besonders geeignet ist. Sie beziehen sich dabei auf das British Medical Journal bzw. das Journal of the American Geriatrics Society. Tatsächlich ist diese Erkenntnis nicht neu. Jede/r Taiji-Praktizierende mit mehrjähriger Übungspraxis kann das erfahren. In China sind es gerade die älteren Menschen, die u.a. aus eben diesen Gründen regelmäßig gemeinsam Taiji üben.

Stürze im Alter haben oft schwerwiegende gesundheitliche Folgen und können das Leben in seiner Qualität dramatisch beeinträchtigen. Das Gleichgewicht und die Koordinationsfähigkeit zu trainieren, ist eine sehr wirksame vorbeugende Maßnahme. Wie können wir uns die Sturzprophylaxe mittels Taiji konkret vorstellen?

Die Bewegungen werden gleichmäßig und fließend ausgeführt und sind damit schonend für die Gelenke. Eine Grundstellung ist der sogenannte Parallelstand. Dabei entspricht die Standbreite zwischen den Füßen in etwa der Breite der Schultern. Das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Beine und Füße verteilt. Wir stehen mit aufgerichteter Wirbelsäule, bei leicht gebeugten Knien und ausbalanciertem Kopf im Lot. Wird diese Haltung bewusst eingenommen und immer wieder geübt, fördert dies einen sehr stabilen Stand. Ausgehend von dieser Stellung werden in einer Taiji-Stunde verschiedene Übungen und Bewegungsabfolgen trainiert, u.a. mit folgenden Schwerpunkten:

  • Das Gewicht wird abwechselnd vom rechten in den linken Fuß verlagert und umgekehrt. Die Gewichtsverlagerungen sind unterschiedlich stark ausgeprägt, mal ruhen 70% des Gesamtgewichts auf dem
    vorderen Bein, mal 90 % auf dem hinteren und manchmal, wenn ein Bein in der Luft schwebt, sind 100% des Gewichts
    im Standbein.

  • Die Bewegungsrichtung des Beckens und des Oberkörpers ändern sich regelmäßig und damit meist auch die
    Schrittrichtung.

  • Die Koordination von rechter und linker, oberer und unterer Körperhälfte zieht sich in verschiedenen Varianten
    abwechslungsreich durch eine Bewegungsabfolge.

  • Es laufen Bewegungswellen durch den Körper. D.h. beispielsweise, dass ein Bewegungsimpuls aus den Beinen, über das Becken den Oberkörper anhebt. Diesem Anheben folgen in kurzem Abstand die Schultern, die Oberarme, Ellbogen, Unterarme und schließlich die Hände.

  • Es werden natürliche, fließende, weiche Bewegungen angestrebt, bei möglichst durchlässigen Gelenken.

  • Es entstehen elastische Kräfte im Körper, vergleichbar dem Zusammendrücken und wieder Loslassen einer Zugfeder.

  • Durch Anspannung und Entspannung, Dehnen und Entdehnen werden Muskeln, Sehnen und Bänder gekräftigt.

  • Man lernt tief und fest in der Erde verankert und nach oben ausgerichtet zu sein. Mit einem elastischen Körper gelingt es besser, Hindernissen auszuweichen, Erschütterungen abzufedern und die Verletzungsgefahr beim Fallen oder bei Fehltritten zu minimieren.

Wenn der Blick hier ausschließlich auf die Sturzprophylaxe ausgerichtet ist, geschieht dies in vollem Respekt vor der viel umfassenderen Wirkung und Bedeutung des Taiji. Das Thema Taiji und Sturzprophylaxe erfährt aktuell Aufmerksamkeit, weil die älter werdende Gesellschaft nach geeigneten Trainingssystemen und -methoden Ausschau hält, die die Lebensqualität im Alter erhalten und den Abbau der menschlichen Kräfte verzögern bzw. aufhalten sollen. Die Zeit scheint geeignet, auch in unserer westlichen Welt das Interesse an Taiji wiederzubeleben, über seine Wirkung zu sprechen und dieses besondere Kulturgut aus China weiterzugeben.

Waldtraud Dietrich, 8. November 2017